tozero, ein innovatives Münchner Start-up, hat kürzlich seine erste kommerzielle Lieferung von recyceltem Lithium aus Batterieabfällen bekannt gegeben. Diese Lieferung markiert einen bedeutenden Fortschritt in der nachhaltigen Rückgewinnung kritischer Materialien und unterstützt die europäische Industrie in der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien.
Wichtige Erkenntnisse
- tozero hat erfolgreich recyceltes Lithium aus Batterieabfällen geliefert.
- Das Unternehmen nutzt ein proprietäres Hydrometallurgieverfahren zur Materialrückgewinnung.
- Die Technologie reduziert CO2-Emissionen um bis zu 70 % im Vergleich zu herkömmlichen Methoden.
- tozero plant, bis 2026 Hunderte Tonnen recyceltes Lithium zu produzieren.
Der innovative Hydrometallurgieprozess
Der Hydrometallurgieprozess von tozero maximiert die Rückgewinnung wertvoller Materialien wie Lithium und Graphit. Durch die Wiederverwendung dieser Materialien wird der Bedarf an neuen Rohstoffen verringert, was nicht nur ökologisch vorteilhaft ist, sondern auch die CO2-Emissionen signifikant senkt. Diese Technologie steht im Einklang mit den Zielen des europäischen Green Deals und der EU-Batterierichtlinie, die eine Rückgewinnungsrate von über 80 % bis 2031 anstrebt.
Pilotanlage in München
Die im Juli 2023 gestartete Pilotanlage in München hat es tozero ermöglicht, seit März 2024 hochwertiges recyceltes Lithium an europäische Kunden zu liefern. Das Unternehmen hebt hervor, dass die Reinheit und Wirksamkeit des recycelten Lithiums ein Beweis für die Effizienz ihres Recyclingprozesses ist.
Die Bedeutung von Lithium
Lithium, oft als „weißes Gold“ bezeichnet, ist ein entscheidender Rohstoff für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien, die in vielen Industrien Anwendung finden. Die steigende Nachfrage nach Lithium, insbesondere im Automobilsektor, hat die Notwendigkeit einer nachhaltigen Beschaffung verstärkt. Der Lithiumverbrauch für Batterieanwendungen ist seit 2010 von 20 % auf über 70 % des Gesamtbedarfs gestiegen.
Herausforderungen der Lithiumversorgung
Laut Prognosen wird das weltweite Lithium-Versorgungsdefizit bereits im Jahr 2026 eintreten. Europa sieht sich aufgrund der Abhängigkeit von Importen aus Ländern wie China, Chile und Australien vor großen Herausforderungen. Derzeit stammen 97 % des in der EU verbrauchten Lithiums aus China, was die Notwendigkeit einer lokalen und nachhaltigen Lösung unterstreicht.
Zukunftsausblick
Mit der laufenden kommerziellen Lieferung von recyceltem Lithium plant tozero, bis 2026 Hunderte Tonnen dieses wertvollen Materials zu produzieren. Das Unternehmen sieht sich als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft und setzt sich dafür ein, den Abfall von Lithium-Ionen-Batterien auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Erfolge von tozero sind nicht nur ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Industrie, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und zur Erreichung einer Netto-Null-Zukunft.