Thomson Reuters hat einen frühen Sieg in einem Rechtsstreit über die Frage der fairen Nutzung im Zusammenhang mit Urheberrechten im Bereich der künstlichen Intelligenz errungen. Das Unternehmen hatte 2020 Klage gegen Ross Intelligence eingereicht, ein mittlerweile nicht mehr existierendes Unternehmen für juristische Recherchen, und argumentiert, dass dieses Materialien von der eigenen Plattform Westlaw verwendet hatte, um ein KI-Modell ohne Genehmigung zu trainieren.
Wichtige Erkenntnisse
- Thomson Reuters gewann einen Rechtsstreit gegen Ross Intelligence über die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte.
- Der Richter Stephanos Bibas entschied, dass Ross Intelligence nicht berechtigt war, die Inhalte von Thomson Reuters zu verwenden.
- Der Fall ist Teil eines größeren Trends, bei dem Unternehmen und Künstler gegen KI-Entwickler wegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen.
Hintergrund des Falls
Im Jahr 2020 reichte Thomson Reuters Klage gegen Ross Intelligence ein, nachdem das Unternehmen festgestellt hatte, dass Ross ohne Erlaubnis Inhalte von Westlaw verwendet hatte, um ein konkurrierendes Produkt zu entwickeln. Der Fall wurde vor dem 3. US-Berufungsgericht verhandelt.
Gerichtsurteil
Richter Stephanos Bibas entschied, dass Ross Intelligence nicht unter das US-Urheberrecht fiel, um die Inhalte von Thomson Reuters zu nutzen. In seinem Urteil stellte er fest, dass „keine der möglichen Verteidigungen von Ross stichhaltig ist“ und entschied zugunsten von Thomson Reuters in Bezug auf die „faire Nutzung“.
Die „faire Nutzung“ erlaubt in den USA eine begrenzte Verwendung urheberrechtlich geschützter Materialien, beispielsweise für Lehre, Forschung oder zur Transformation des geschützten Werkes in etwas anderes.
Auswirkungen auf die Branche
Der Sieg von Thomson Reuters kommt zu einem Zeitpunkt, an dem immer mehr Klagen von Autoren, visuellen Künstlern und Musiklabels gegen Entwickler von KI-Modellen eingereicht werden. Diese Klagen basieren auf der Behauptung, dass Technologieunternehmen große Mengen menschlicher Texte verwendet haben, um KI-Chatbots zu trainieren, ohne die ursprünglichen Autoren um Erlaubnis zu fragen oder sie zu entschädigen.
Vergleich mit anderen Fällen
Ähnliche rechtliche Auseinandersetzungen betreffen auch große Unternehmen wie OpenAI und Microsoft, die mit Klagen von bekannten Autoren wie John Grisham und George R. R. Martin konfrontiert sind. Diese Klagen werfen Fragen zur Urheberrechtsverletzung auf, die die gesamte Branche betreffen könnten.
Fazit
Der Sieg von Thomson Reuters könnte weitreichende Folgen für die Entwicklung und den Einsatz von KI-Technologien haben, insbesondere in Bezug auf die Rechte von Urhebern und die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material. Die Entscheidung des Gerichts könnte als Präzedenzfall für zukünftige Fälle dienen, in denen die Grenzen der fairen Nutzung in der KI-Entwicklung getestet werden.