In den letzten Jahren hat die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Gesundheitswesen bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Zwei bedeutende Entwicklungen zeigen, wie KI dazu beitragen kann, lebensrettende Behandlungen für seltene Krankheiten zu finden und die Effizienz von Krebsvorsorgeuntersuchungen zu verbessern.
Wichtige Erkenntnisse
- KI-Tools identifizieren potenzielle Behandlungen für seltene Krankheiten.
- Eine große klinische Studie zur KI-gestützten Brustkrebsvorsorge wird in Großbritannien gestartet.
- Die Kombination von KI mit traditionellen medizinischen Ansätzen zeigt vielversprechende Ergebnisse.
KI-gestützte Behandlung für seltene Krankheiten
Eine bahnbrechende Studie der Perelman School of Medicine an der University of Pennsylvania hat gezeigt, dass ein KI-gestütztes Tool erfolgreich ein bestehendes Medikament zur Behandlung der idiopathischen multicentrischen Castleman-Krankheit (iMCD) identifizieren konnte. Diese seltene Erkrankung hat eine besonders schlechte Überlebensrate und nur wenige Behandlungsmöglichkeiten.
Das KI-System analysierte über 4.000 Medikamente und wählte Adalimumab, einen monoklonalen Antikörper, als die vielversprechendste Therapie aus. Diese Entdeckung führte dazu, dass ein Patient, der sich bereits in der Palliativversorgung befand, fast zwei Jahre in Remission ist.
Die Studie hebt die Bedeutung der Medikamentenrepurposing hervor, bei dem bestehende Medikamente für neue Anwendungen genutzt werden. Dies könnte nicht nur iMCD-Patienten helfen, sondern auch für andere seltene Krankheiten von Bedeutung sein.
Großangelegte KI-Studie zur Brustkrebsvorsorge
Parallel dazu wird in Großbritannien eine der größten klinischen Studien zur KI-gestützten Brustkrebsvorsorge durchgeführt. Fast 700.000 Frauen werden an dieser Studie teilnehmen, die darauf abzielt, die Effizienz der Mammographie-Diagnose zu verbessern.
- Ziel der Studie: Testen von fünf verschiedenen KI-Plattformen an 30 Standorten.
- Finanzierung: Die Studie wird mit 11 Millionen Pfund unterstützt.
- Erwartete Ergebnisse: Die KI soll die Notwendigkeit verringern, dass zwei Radiologen die Mammogramme überprüfen, was die Wartezeiten für Patienten verkürzen könnte.
Die britische Gesundheitsbehörde sieht in dieser Studie einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Krebsversorgung und plant, die Ergebnisse in einen nationalen Krebsplan zu integrieren.
Fazit
Die Fortschritte in der KI-Technologie bieten vielversprechende Perspektiven für die Zukunft des Gesundheitswesens. Die Kombination von KI mit traditionellen medizinischen Ansätzen könnte nicht nur die Behandlung seltener Krankheiten revolutionieren, sondern auch die Effizienz von Krebsvorsorgeuntersuchungen erheblich steigern. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um das volle Potenzial dieser Technologien auszuschöpfen und die Patientenversorgung zu verbessern.