Die legendäre Auktionshaus Christie’s hat kürzlich eine umstrittene Auktion gestartet, die ausschließlich Kunstwerke präsentiert, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (AI) geschaffen wurden. Diese Veranstaltung, die als "Augmented Intelligence" bekannt ist, hat sowohl große Geldangebote als auch heftige Proteste von Künstlern ausgelöst, die Bedenken hinsichtlich der Urheberrechte und der ethischen Nutzung von AI äußern.
Wichtige Erkenntnisse
- Christie’s veranstaltet die erste große Auktion, die ausschließlich AI-generierte Kunstwerke umfasst.
- Die Auktion hat bereits Hunderte von Tausenden von Dollar an Geboten gesammelt.
- Kritiker argumentieren, dass viele der Werke auf urheberrechtlich geschütztem Material basieren, das ohne Lizenz verwendet wurde.
- Über 6.400 Künstler haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie die Absage der Auktion fordern.
Die Kontroverse um AI in der Kunst
Die Auktion, die am 20. Februar 2025 eröffnet wurde, zeigt 34 Werke, die mit verschiedenen AI-Techniken erstellt wurden. Eine der auffälligsten Methoden ist das "Outpainting", bei dem AI-Modelle verwendet werden, um Elemente zu generieren, die mit bestehenden Inhalten auf einer Leinwand harmonieren.
Künstler und Robotertechniker Alexander Reben, dessen Werk Teil der Auktion ist, betont, dass die Absicht des Künstlers entscheidend ist. Er sagt: "Es gibt viel Kunstfertigkeit im Umgang mit mechanischen Mitteln zur Schaffung von Kunstwerken."
Die Reaktion der Künstler
Trotz der hohen Gebote gibt es erhebliche Bedenken. Ein offener Brief, der von mehr als 6.400 Künstlern unterzeichnet wurde, kritisiert die Auktion und fordert deren Absage. Die Künstler argumentieren, dass viele der Werke mit AI-Modellen erstellt wurden, die auf urheberrechtlich geschütztem Material trainiert wurden, ohne die entsprechenden Lizenzen zu besitzen.
Reid Southen, ein Konzeptkünstler aus Michigan, der den Brief mitorganisiert hat, erklärt: "Christie’s kann sich selbst zu einem höheren Standard verpflichten und sich mit diesen Themen auf eine Weise auseinandersetzen, die die Künstler insgesamt unterstützt."
Die Sichtweise von Christie’s
Christie’s sieht die Auktion als einen natürlichen Fortschritt in der Kunstgeschichte. Nicole Sales Giles, die Direktorin für digitale Kunst bei Christie’s, begrüßt die Debatte um die Auktion und sieht sie als Zeichen dafür, dass AI die Kunstwelt transformieren wird. Sie sagt: "Künstler wurden seit Jahrhunderten von anderen Künstlern beeinflusst."
Einige der in der Auktion vertretenen Künstler haben ihre eigenen Daten verwendet, um ihre AI-Modelle zu trainieren, einschließlich persönlicher Fotografien und eigener Gedichte. Daniel Ambrosi, ein digitaler Künstler, der an der Auktion teilnimmt, erklärt, dass seine AI nicht auf den Arbeiten anderer Künstler trainiert wurde.
Die Zukunft der AI in der Kunst
Die Diskussion über die Rolle von AI in der Kunst wird voraussichtlich weitergehen. Während einige Künstler die Technologie als Werkzeug zur Erweiterung ihrer kreativen Möglichkeiten sehen, warnen andere vor den potenziellen Risiken und der Notwendigkeit, ethische Standards zu setzen.
Die Auktion von Christie’s könnte als Wendepunkt in der Kunstgeschichte angesehen werden, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Künstler und die Kunstwelt insgesamt mit sich bringt.
Die Debatte über die Verwendung von AI in der Kunst wird weiterhin intensiv geführt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche anpassen wird, um sowohl Innovation als auch die Rechte der Künstler zu schützen.