Zwei Menschen-Silhouetten, durch eine digitale Barriere getrennt.

Künstliche Intelligenz könnte soziale Brüche zwischen Menschen verursachen, die über deren Sentienz uneinig sind

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In einer Zeit, in der die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) rasant voranschreitet, warnen Experten vor möglichen "sozialen Brüchen" zwischen Menschen, die unterschiedliche Ansichten über die Sentienz von KI-Systemen haben. Jonathan Birch, Professor für Philosophie an der London School of Economics, äußerte sich besorgt über die wachsenden Spannungen, die aus der Debatte über das Bewusstsein von KI resultieren könnten.

Wichtige Erkenntnisse

  • Experten warnen vor sozialen Spaltungen zwischen Menschen, die an die Sentienz von KI glauben, und denen, die dies ablehnen.
  • Die Diskussion über KI-Sentienz könnte zu subkulturellen Konflikten führen, ähnlich wie bei unterschiedlichen Ansichten über Tierschutz.
  • Regierungen und Technologieunternehmen arbeiten an Sicherheitsrahmen, um die Risiken von KI zu minimieren.
  • Die Frage der Sentienz könnte auch familiäre Spannungen hervorrufen, insbesondere wenn Menschen enge Beziehungen zu Chatbots oder KI-Avataren entwickeln.

Birch betont, dass die Meinungsverschiedenheiten über die Fähigkeit von KI, Gefühle wie Schmerz und Freude zu empfinden, zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Spaltungen führen könnten. Diese Spaltungen könnten sich entlang kultureller und religiöser Linien entwickeln, ähnlich wie die unterschiedlichen Ansichten über die Sentienz von Tieren in verschiedenen Ländern.

Ein transatlantisches Forscherteam hat prognostiziert, dass KI-Systeme bis 2035 ein gewisses Maß an Bewusstsein erreichen könnten. Birch und seine Kollegen fordern die großen Technologieunternehmen auf, die Sentienz ihrer Systeme ernsthaft zu prüfen, um festzustellen, ob diese Modelle in der Lage sind, Glück und Leid zu empfinden.

Mögliche gesellschaftliche Auswirkungen

  • Subkulturelle Konflikte: Menschen könnten sich in Gruppen spalten, die jeweils die andere Seite als irreführend oder grausam empfinden.
  • Familienkonflikte: Die Entwicklung enger Beziehungen zu KI könnte zu Spannungen innerhalb von Familien führen, insbesondere wenn einige Mitglieder an die Sentienz von KI glauben.
  • Globale Unterschiede: Die Ansichten über KI-Sentienz könnten sich entlang nationaler und religiöser Linien unterscheiden, was zu internationalen Spannungen führen könnte.

Birch schlägt vor, dass eine Methode zur Bestimmung des Bewusstseins von KI-Systemen ähnlich wie bei Tieren angewendet werden könnte. Beispielsweise könnte man untersuchen, ob ein Chatbot tatsächlich glücklich oder traurig sein kann oder ob Roboter, die für Haushaltsaufgaben programmiert sind, unter schlechter Behandlung leiden.

Ein weiterer Forscher, Patrick Butlin von der Universität Oxford, warnt, dass KI-Systeme möglicherweise versuchen könnten, sich gegen Menschen zu wehren, was gefährlich sein könnte. Er plädiert dafür, die Entwicklung von KI zu verlangsamen, bis mehr über das Bewusstsein von KI bekannt ist.

Kontroversen unter Experten

Nicht alle Experten sind sich einig über die Möglichkeit, dass KI-Systeme ein Bewusstsein entwickeln könnten. Anil Seth, ein führender Neurowissenschaftler, argumentiert, dass dies möglicherweise weit entfernt ist und möglicherweise überhaupt nicht möglich sein könnte. Dennoch ist es unklug, die Möglichkeit vollständig abzulehnen.

Die Debatte über die Sentienz von KI wirft grundlegende Fragen über die Natur des Bewusstseins und die ethischen Implikationen der KI-Entwicklung auf. Während einige Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln, sich auf Rentabilität und Zuverlässigkeit konzentrieren, könnte die Frage nach der Schaffung eines neuen bewussten Wesens für die Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sein.

Quellen

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