Die Vatikanstadt und Microsoft haben ein bahnbrechendes Projekt vorgestellt: einen digitalen Zwilling der Peterskirche, der durch künstliche Intelligenz ermöglicht wird. Dieses innovative Vorhaben zielt darauf ab, den Besuchern eine virtuelle Erkundung des Denkmals zu ermöglichen und gleichzeitig bei der Erhaltung zu helfen.
Wichtige Erkenntnisse
- Digitaler Zwilling: Die Peterskirche wird durch eine digitale Nachbildung, die mit über 400.000 hochauflösenden Bildern erstellt wurde, virtuell erlebbar.
- Zugänglichkeit: Die Initiative zielt darauf ab, Menschen, die nicht nach Rom reisen können, eine spirituelle Erfahrung zu bieten.
- Technologische Innovation: Die Nutzung von Drohnen, Kameras und Laserscanning-Technologie ermöglicht eine detaillierte Erfassung der Kirche.
- Jubiläumsfeier 2025: Das Projekt wird im Vorfeld des Heiligen Jahres 2025 eingeführt, in dem Millionen von Pilgern erwartet werden.
Die Initiative, die am Montag in der Vatikanstadt vorgestellt wurde, nutzt über 400.000 hochauflösende Bilder, die während eines einmonatigen Projekts aufgenommen wurden, als die Basilika für die Öffentlichkeit geschlossen war. Microsoft-Präsident Brad Smith bezeichnete den digitalen Zwilling als eines der technologisch fortschrittlichsten Projekte seiner Art.
Die digitale Plattform ermöglicht es Besuchern, Eintrittszeiten für die Basilika zu reservieren, was eine Neuheit für eines der meistbesuchten Denkmäler der Welt darstellt. Dies ist besonders wichtig, da täglich etwa 50.000 Menschen die Basilika besuchen und während des Jubiläumsjahres mit über 30 Millionen Pilgern gerechnet wird.
Technologische Details
- Datenmenge: Der digitale Zwilling umfasst 22 Petabyte an Daten, was der Speicherkapazität von fünf Millionen DVDs entspricht.
- Strukturelle Überwachung: Die Bilder haben bereits strukturelle Schäden identifiziert, darunter fehlende Mosaikstücke und Risse, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.
- Virtuelle Erkundung: Besucher können die Basilika von oben bis unten erkunden und erhalten Einblicke in Bereiche, die normalerweise unzugänglich sind, wie das Grab des heiligen Petrus.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und Microsoft zeigt, wie moderne Technologie dazu beitragen kann, das Erbe der Kirche zu bewahren und gleichzeitig den Zugang zu spirituellen Erfahrungen zu erweitern. Smith betonte, dass die Initiative nicht nur den historischen und kulturellen Wert der Basilika hervorhebt, sondern auch die spirituelle Erfahrung der Pilger bereichert.
Ethik der künstlichen Intelligenz
Papst Franziskus hat die Bedeutung der ethischen Nutzung von KI hervorgehoben und betont, dass Technologie mit menschlichen Werten wie Mitgefühl und Moral in Einklang stehen sollte. Er äußerte seine Dankbarkeit gegenüber dem Microsoft-Team und den Entwicklungspartnern und betonte, dass jeder in diesem großen Haus willkommen sein sollte.
Die digitale Plattform wird auch eine neue Website und eine App umfassen, die den Besuchern Vorschläge für Besichtigungen, Audioführungen und Echtzeit-Updates zu Warteschlangen bieten wird. Darüber hinaus wird im Januar eine Lernplattform für Schüler weltweit eingeführt, die es ihnen ermöglicht, die Basilika auf spielerische Weise zu erkunden.
Insgesamt stellt dieses Projekt einen bedeutenden Schritt in der Verbindung von Glauben und Technologie dar und zeigt, wie innovative Ansätze dazu beitragen können, das kulturelle Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren und zugänglich zu machen.
Quellen
- AI offers pilgrims and visitors enhanced experience of St. Peter’s Basilica – Vatican News, Vatican News.
- Vatican, Microsoft unveil AI-generated ‘digital twin’ of St. Peter’s | USCCB, United States Conference of Catholic Bishops.
- Vatican, Microsoft create AI-generated St. Peter’s Basilica to allow virtual visits, log damage | AP News, AP News.
- AI-Powered St. Peter’s Basilica ‘Twin’ Unveiled – Newsweek, Newsweek.
- Microsoft president to unveil ‘AI-enhanced experience’ of St. Peter’s Basilica | Catholic News Agency, Catholic News Agency.