Italien hat den Zugang zur chinesischen KI-Anwendung DeepSeek aufgrund von Datenschutz- und ethischen Bedenken blockiert. Die Entscheidung des italienischen Datenschutzbeauftragten, Garante, folgt auf unzureichende Antworten des Unternehmens zu Fragen über die Verwendung persönlicher Daten. Dies geschieht inmitten wachsender Besorgnis über die Datenschutzpraktiken von DeepSeek in Europa.
Wichtige Erkenntnisse
- Italien hat den Zugang zur DeepSeek-App aufgrund von Datenschutzbedenken blockiert.
- Die italienische Datenschutzbehörde stellte fest, dass die Antworten von DeepSeek auf ihre Anfragen unzureichend waren.
- Auch andere europäische Länder, darunter Frankreich und die Niederlande, haben Untersuchungen gegen DeepSeek eingeleitet.
Die italienische Datenschutzbehörde, Garante, hat am 30. Januar 2025 den Zugang zur KI-Anwendung DeepSeek blockiert. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um die Daten der Nutzer zu schützen, nachdem das Unternehmen nicht ausreichend auf Fragen zu seinen Datenschutzpraktiken reagiert hatte. Die Behörde wollte insbesondere wissen, welche persönlichen Daten gesammelt werden, wo diese gespeichert sind und wie die Nutzer darüber informiert werden.
In einer Erklärung äußerte die Garante, dass die von DeepSeek bereitgestellten Informationen als "völlig unzureichend" erachtet wurden. Die Unternehmen hinter DeepSeek, Hangzhou DeepSeek Artificial Intelligence und Beijing DeepSeek Artificial Intelligence, hatten erklärt, dass sie nicht in Italien tätig sind und europäisches Recht nicht auf sie anwendbar sei.
Reaktionen aus Europa
- Frankreich: Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat angekündigt, DeepSeek zu befragen, um mehr über die Funktionsweise des KI-Systems und mögliche Datenschutzrisiken zu erfahren.
- Niederlande: Die niederländische Datenschutzbehörde hat ebenfalls eine Untersuchung eingeleitet und die Nutzer gewarnt, vorsichtig mit der Software umzugehen.
- Irland: Auch die irische Datenschutzkommission hat Informationen von DeepSeek zu den Datenverarbeitungspraktiken angefordert.
Die Blockade von DeepSeek in Italien folgt einem Trend in Europa, wo Datenschutz und ethische Standards bei der Nutzung von KI-Technologien zunehmend in den Fokus rücken. Die EU hat strenge Vorschriften zum Schutz persönlicher Daten, und Verstöße können zu hohen Geldstrafen führen.
Herausforderungen für DeepSeek
DeepSeek hat in den letzten Wochen an Popularität gewonnen, was zu einem Anstieg der Downloads seiner mobilen Anwendungen geführt hat. Dennoch sieht sich das Unternehmen auch Herausforderungen gegenüber, darunter:
- Malware-Angriffe: DeepSeek war Ziel großangelegter bösartiger Angriffe, die die Sicherheit seiner Dienste gefährdeten.
- Jailbreak-Techniken: Berichte zeigen, dass die KI-Modelle von DeepSeek anfällig für Techniken sind, die es Angreifern ermöglichen, schädliche oder verbotene Inhalte zu generieren.
Die Garante hat betont, dass die Bürger das Recht haben, über die Verwendung ihrer Daten informiert zu werden. Die Entscheidung, DeepSeek zu blockieren, ist ein klarer Hinweis darauf, dass die europäischen Datenschutzbehörden bereit sind, strenge Maßnahmen zu ergreifen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall, wie wichtig es ist, dass Unternehmen, die KI-Technologien entwickeln und bereitstellen, transparent über ihre Datenpraktiken sind und die geltenden Datenschutzgesetze einhalten.
Quellen
- Italy Bans Chinese DeepSeek AI Over Data Privacy and Ethical Concerns, The Hacker News.
- French privacy watchdog to quiz DeepSeek on AI, data protection | Reuters, Reuters.
- Italy blocks access to the Chinese AI application DeepSeek to protect users’ data | AP News, AP News.
- Dutch privacy watchdog to launch investigation into China’s DeepSeek AI | Reuters, Reuters.
- Italy’s regulator blocks Chinese AI app DeepSeek on data protection | Reuters, Reuters.