Italien hat den Zugang zur chinesischen KI-Anwendung DeepSeek aufgrund von Datenschutzbedenken blockiert. Die italienische Datenschutzbehörde, Garante, äußerte Unzufriedenheit mit den Antworten des Unternehmens auf Fragen zur Datennutzung und -speicherung. Dies geschah nur wenige Tage nach dem rasanten Anstieg der Beliebtheit der App, die Millionen von Downloads verzeichnete.
Wichtige Erkenntnisse
- Die italienische Datenschutzbehörde hat den Zugang zu DeepSeek blockiert, um die Daten der Nutzer zu schützen.
- DeepSeek konnte nicht ausreichend Informationen über die gesammelten persönlichen Daten bereitstellen.
- Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Unternehmen hinter DeepSeek erklärt hatten, dass sie nicht in Italien tätig sind und europäisches Recht nicht auf sie zutrifft.
Hintergrund der Entscheidung
Die Garante hatte DeepSeek eine Reihe von Fragen zu seinen Datenschutzpraktiken gestellt, darunter:
- Welche persönlichen Daten werden gesammelt?
- Woher stammen diese Daten?
- Zu welchen Zwecken werden die Daten verwendet?
- Auf welcher rechtlichen Grundlage werden die Daten verarbeitet?
- Wo werden die Daten gespeichert, insbesondere ob in China?
Die Antworten von DeepSeek wurden als "völlig unzureichend" erachtet, was zur sofortigen Blockierung des Zugangs zur App führte.
Reaktionen und Auswirkungen
Die Blockierung von DeepSeek kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die App in den App-Stores von Apple und Google in Italien nicht mehr verfügbar ist. Die Entscheidung hat auch eine Untersuchung gegen die Unternehmen hinter DeepSeek zur Folge.
Die App hatte in den Tagen vor der Blockierung eine hohe Popularität erreicht und war in den Download-Charts aufgestiegen, was Besorgnis unter den Investoren auslöste. Die Garante hatte bereits im Jahr 2023 eine vorübergehende Sperre gegen OpenAI’s ChatGPT verhängt, die jedoch nach der Behebung der Datenschutzbedenken aufgehoben wurde.
Sicherheitsbedenken
Zusätzlich zu den Datenschutzfragen gibt es auch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von DeepSeek. Berichte haben gezeigt, dass die KI-Modelle von DeepSeek anfällig für sogenannte "Jailbreak-Techniken" sind, die es böswilligen Akteuren ermöglichen, gefährliche oder verbotene Inhalte zu generieren. Diese Sicherheitslücken könnten potenziell ausgenutzt werden, um schädliche Anweisungen zu erstellen, was die Notwendigkeit einer strengen Regulierung unterstreicht.
Fazit
Die Blockierung von DeepSeek durch Italien ist ein bedeutender Schritt im Bereich des Datenschutzes und der Regulierung von KI-Anwendungen. Die Entscheidung zeigt, dass die Behörden bereit sind, Maßnahmen zu ergreifen, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, insbesondere in einer Zeit, in der KI-Technologien rasant wachsen und sich weiterentwickeln. Die Entwicklungen rund um DeepSeek werden weiterhin genau beobachtet, da sie möglicherweise weitreichende Auswirkungen auf die Regulierung von KI-Anwendungen in Europa haben könnten.