In einer bemerkenswerten Entwicklung hat künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle bei der frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs gespielt. Sheila Tooth, eine 68-jährige Frau aus Littlehampton, West Sussex, erhielt nach einer routinemäßigen Mammographie, die als "normal" eingestuft wurde, die schockierende Nachricht, dass sie an Brustkrebs leidet. Die KI-Technologie, die in der Klinik eingesetzt wurde, entdeckte Krebszellen, die von menschlichen Radiologen übersehen wurden, und ermöglichte so eine frühzeitige Behandlung.

Wichtige Erkenntnisse

KI kann Krebszellen erkennen, die menschlichen Augen entgehen.
Frühe Erkennung verbessert die Behandlungsergebnisse erheblich.
Die Technologie wird in einem nationalen Testprogramm weiter evaluiert.

Die University Hospitals Sussex, wo Sheila behandelt wurde, nahm an einem Projekt teil, das die Wirksamkeit von KI bei der Analyse von Mammogrammen untersuchte. Während des Projekts wurden über 12.000 Mammogramme, die zuvor als "normal" eingestuft wurden, von der KI überprüft. Die Ergebnisse zeigten, dass fast 10 Prozent dieser Mammogramme von einem klinischen Team erneut überprüft werden sollten, um mögliche, nicht erkannte Krebsfälle zu identifizieren.

Nach der weiteren Untersuchung wurden 11 Frauen zur Nachuntersuchung gebeten, von denen fünf tatsächlich an Brustkrebs erkrankt waren.

Dr. Olga Strukowska, eine beratende Radiologin, äußerte sich zu den vielversprechenden Ergebnissen: "Wir befinden uns noch in den frühen Phasen der KI-Bewertung in klinischen Szenarien, aber basierend auf aktuellen Studien sollte KI einen Platz im Brustscreening-Programm finden."

Die KI-Technologie, die von Kheiron Medical Technologies entwickelt wurde, hat das Potenzial, die Genauigkeit der Diagnosen zu erhöhen und die Anzahl der übersehenen Krebsfälle zu reduzieren. Dies könnte zu einer signifikanten Verbesserung der Patientenversorgung führen.

Zukünftige Entwicklungen

University Hospitals Sussex plant die Teilnahme an einer nationalen randomisierten kontrollierten Studie zur KI.
Die Integration von KI in die klinische Praxis könnte die Effizienz und Qualität der Patientenversorgung steigern.

Sheila Tooth, die nach ihrer Diagnose eine Lumpektomie erhielt und keine weitere Behandlung benötigte, ist dankbar für die frühzeitige Erkennung. Sie sagte: "Ich fühle mich so glücklich, dass es so früh entdeckt wurde. Es ist einfach fantastisch, und das gesamte Personal war unglaublich freundlich und beruhigend."

Die NHS lädt Frauen im Alter von 50 bis 71 alle drei Jahre zu routinemäßigen Mammogramm-Untersuchungen ein. Jährlich werden in Großbritannien 55.000 Frauen mit Brustkrebs diagnostiziert. Die Implementierung von KI in die Gesundheitsversorgung könnte dazu beitragen, diese Zahl zu reduzieren und die Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern.