Die britische Regierung setzt künstliche Intelligenz (KI) ein, um ihre umfassende Überprüfung der Streitkräfte zu unterstützen. Dies markiert einen radikalen Wandel in der Funktionsweise von Whitehall und wirft Fragen zur Effizienz und Sicherheit auf.
Wichtige Erkenntnisse
- Die britische Verteidigungsministeriums nutzt ein KI-Programm von Palantir zur Analyse von Einsendungen.
- Experten warnen vor möglichen Risiken, darunter die Gefahr, dass wichtige Informationen übersehen werden.
- Die Überprüfung wird bis März 2025 veröffentlicht, mit einer politischen Antwort bis zum Sommer.
Neuer Ansatz für die Verteidigung
Verteidigungsminister John Healey kündigte die Strategische Verteidigungsüberprüfung kurz nach dem Wahlsieg der Labour-Partei im Juli an. Healey betonte, dass eine neue Ära für die Verteidigung notwendig sei, da die militärischen Fähigkeiten des Vereinigten Königreichs unter der vorherigen konservativen Regierung „ausgehöhlt“ worden seien.
Die Überprüfung wird von George Robertson, dem ehemaligen NATO-Generalsekretär, und Fiona Hill, einer ehemaligen Beraterin für Außenpolitik von Ex-Präsident Donald Trump, geleitet. Sie wird verschiedene Aspekte der Verteidigungsfähigkeiten Großbritanniens untersuchen, darunter die Rekrutierung von Militärangehörigen, die Beschaffung neuer Waffen und die Zukunft von Trident, dem britischen nuklearen Abschreckungssystem.
Bedenken hinsichtlich der KI-Nutzung
Die Entscheidung, KI zur Analyse der Tausenden von Einsendungen zu verwenden, hat in der Verteidigungsindustrie Besorgnis ausgelöst. Einige Experten befürchten, dass wichtige Einsendungen übersehen werden könnten. Ein Verteidigungsexperte bezeichnete die KI als „Trojanisches Pferd“ für potenzielle Angreifer.
Professor Mariarosaria Taddeo von der Universität Oxford, die sich mit der Ethik von Verteidigungstechnologien beschäftigt, äußerte, dass die Verwendung von KI in diesem Kontext nicht überraschend sei. Sie warnte jedoch vor den Risiken, die mit der Implementierung von KI verbunden sind, insbesondere in Bezug auf Cybersicherheit.
Herausforderungen bei der Implementierung
Einige in der Verteidigungsindustrie befürchten, dass Unternehmen versuchen könnten, das System zu manipulieren, indem sie Schlüsselwörter wiederholen, die durch die KI-Filter gelangen. Dies könnte dazu führen, dass wichtige Informationen übersehen oder bestimmte Einsendungen unfair priorisiert werden.
Die Ministeriumssprecherin betonte, dass die Zivilbeamten von Whitehall die von der KI produzierten Arbeiten während des gesamten Prozesses überwachen werden. Ein Insider des Verteidigungsministeriums erklärte, dass die KI dazu beitragen werde, die Ansichten der Menschen zu sammeln und zu sortieren.
Fazit
Die Integration von KI in die Verteidigungsüberprüfung des Vereinigten Königreichs könnte sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen. Während die Regierung auf technologische Innovationen setzt, bleibt abzuwarten, wie effektiv und sicher diese neuen Ansätze in der Praxis sein werden. Die Überprüfung wird voraussichtlich bis März 2025 veröffentlicht, und die Regierung wird bis zum Sommer ihre politischen Antworten präsentieren.